Mittwoch, 3. Dezember 2014

Noch kein Abschied

Liebe Freunde!
Einige von Euch wissen, dass es mir seit einiger Zeit gesundheitlich  nicht so besonders ging. Das hat mir auch die Freude an unserer Ugandareise etwas getrübt.
Nun will ich Euch wissen lassen was los ist anhand eines Mailwechsels mit Elisabeth:

Lieber Manfred.
 
Wir grüßen Dich alle sehr herzlich aus Butiru. Gott stärke Dich und Christel. Eine message kam heute morgen von unseren Betern für Dich: Laß Dich nicht von Hoffnungslosigkeit überwältigen. Gib nicht auf, es ist noch nicht Deine Zeit zum Sterben.
Wir beten auch für Deinen Arzt, daß er Dir Hoffnung machen wird und eine richtige Therapie vorschlägt. Die Du dann auch annehmen sollst!! GIB DICH NICHT AUF!!!
 
Soweit nur eben auf die Schnelle.
Mit vielen herzlichen Grüßen und Segenswünschen aus Butiru. Sei gewiß, daß wir täglich beten.
Elisabeth.
 
 
Liebe Elisabeth!
Danke für Deine liebe Mail. Danke an alle Beter, die an mch denken.
Es ist keine Hoffnungslosigkeit bei mir, wir alle haben einen Lebensweg und jeder Weg hat ein Ziel. Ich bin dankbar, dass ich das Ziel vor mir sehen darf und bin gespannt, was danach kommt. Ihr dürft trotzdem weiter beten und wenn das Ziel dadurch etwas weiter vorgerückt wird, soll es mir auch recht sein. Dankbar bin ich für das Previleg, mich vorbereiten zu dürfen und vielleicht noch ein bischen Ordnung in meinen Papierkram zu bringen.Alles aber ganz entspannt..
Sieh mal, wie ich es so sehe: Mir ist in meinem ganzen Leben alles in den Schoß gelegt worden. Überall wo ich hin kam oder was ich anfing, es war vorbereitet, ich brauchte immer nur anpacken und tun. Alles verlief bilderbuchmässig, selbst dunkle Tage ergaben im Nachhinein einen Sinn, alles Gründe Danke zu sagen.
Nun stell Dir vor, ich hätte vor drei Jahren von dieser Krankheit erfahren. (Der ct-Doktor meinte anhand der Bilder dass der Krebs dann startete) Was hätte ich für Elend mit chemo, op, Krankenhaus usw durchmachen müssen. Hätte das geholfen? Niemand weiß es. So habe ich drei Jahre Rentendasein genossen, ohne Beschwerden.....thank you Lord!!
Wenn ich auf das ct-Bild sehe ist fast keine Stelle in meinen Knochen nicht befallen. Einige Wirbel sind gebrochen aber ich kann immer noch gehen, ein bischen mühsam zwar, aber doch.
Das sehe ich total als Wunder an, ich hab noch Zeit.
Ich glaube gewiss, dass Gott auch mein kaputtes Gerippe heilen könnte, aber was wäre der Sinn? Wenn Ihr ihn überzeugen könnt, nehme ich es gern an, er kann es. Wenn der Preis dafür aber endlose Chemos sind, werde ich den Weg nicht gehen.
Nein, ich geb nicht auf, ich geb mich hin. Was er mit mir vor hat ist gut. War es bis jetzt traumhaft, kann ich für den Rest doch auch nur Gutes erwarten, oder?
Was den Freundeskreis betrifft bin ich gewiss, dass es auch ohne mich gut weiter geht. Bestimmt wird jemand Veantwortung übernehmen und es viel besser machen, als ich es jemals konnte. So viel liebe Leute haben es mir leicht gemacht und ich sehe keinen Grund, dass sie aufhören für Butiru zu leben, arbeiten und werben.
Ich hoffe, Du/Ihr habt gemerkt, dass es mir gut geht. Wer mich kennt weiss, dass ich auch öfter mal weinen muss, aber das ist nur der Abschied, der bevorsteht. Ist es nicht toll, dass uns ein Wiedersehen verheissen ist? Dann ist Schluss mit Tränen, die letzte wir ER uns abwischen.
Ja, bitte betet weiter für mich. Doch weniger für Gesundheit als viel mehr, dass ich nicht zu guter letzt meine Zuversicht und Glauben verlieren möchte.
Seid gesegnet, Liebe Grüsse an alle Manfred

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