Freitag, 21. März 2014

Sauberes Wasser, Gold wert

Hallo Freunde!
Ich finde es ganz enorm, wie sich Menschen mit uns Gedanken machen, wie man das Leben für unsere Lieben in Butiru und ganz Uganda besser machen kann. Demnächst fahren ein paar Leute um Melanie nach Butiru mit Werkzeug, Solar Tischlampen und vielen sonstigen nützlichen Sachen. Ein undichtes Dach einer Witwenhütte soll erneuert werden und was sonst geschieht, wird uns sicher berichtet werden, wenn sie wieder zu Hause sind.
Nun hat mich jemand angerufen und mir von Paul erzählt. Paul ist ein tragbarer Wasserfilter, der sogar Krankheitskeime ausfiltern kann. Wäre das mal eine Idee für ein schönes Geschenk zum Mitnehmen? Er wiegt 20 Kg, also genau soviel wie ein Gepäckstück wiegen darf.
Hier kommen mal jede Menge Infos über Paul:

Liebe Elisabeth!
Heute wurde ich von Armin Braun, er ist in unserer Liste, angerufen wegen Paul. Paul ist eine tragbare Filtereinheit, die ein Professor Franz-Bernd Frechen entwickelt hat, die aus Wasser selbst Bakterien und Viren heraus filtert. Die Handhabung und Funktion ist ohne Strom oder Motoren nun durch Schwerkraft bewerkstelligt. Paul schafft über 1000 Liter amTag.
Nun haben wir grade keine Katastrophe, aber sauberes Trinkwasser ist auch bei uns nicht immer leicht zu bekommen, richtig?
Der Gedanke hinter allem ist nun, dass sicherer Lagerraum für einige Pauls gesucht wird, so dass im Notfall schnell darauf zugegriffen werden kann und dann auch wirklich welche da sind, wenn Not ist. Wie ich verstanden habe, kostet ein Paul fast 1000 €, das müsste dann schon ein Projekt für einen grösseren Sponsor sein. Erstmal geht es aber nur um Lagerplatz ungefähr die Grösse einer Palette in unserer Scheune.
Franz-Bernd Frechen - Der Professor des Fachbereiches Bauingenieru- und Umweltingenieurwesen, entwickelte mit seinem Fachbereich einen Rucksack für Wasseraufbereitung, der bereits in Krisengebieten eingesetzt wird
Leichtgewicht: Franz-Bernd Frechen (rechts) hat den Wasserrucksack erfunden, der von einer Person getragen werden kann.
 
Lieber Manfred,
lieber Herr Frechen.

Internet in Butiru ist mal wieder fast unmoeglich. Schaffe es auch nicht, die vielen links zu Paul aufzumachen. Hoert sich aber ganz genial an, auch fuer Schulen. Auch wenn wir kein Katastrophengebiet sind, kaempfen wir doch immer wieder mit Typhus und anderen Durchfallerkrankungen. Das Gravity Water von den Bergen sieht nach starken Regenfaellen braeunlich aus und ist nicht immer sicher. Auch beim Brunnen sind wir uns nicht 100%ig sicher.

Depot fuer eine Palette waere kein Problem. Nur wer handelt die Einfuhr, e.g. Zoll. Und wer kuemmert sich dann um den Verkauf? 1000 Euro sind viel Geld, was sich die einfachen Dorfer herum nicht leisten koennen.

Herzliche Gruesse von Elisabeth
Hier noch ein Artikel und ich sag schon mal tschüs Manfred
Die braune Dreckbrühe schießt aus einem Eimer in den hüfthohen, quaderförmigen Tornister aus weißem Kunststoff. Nur wenige Sekunden später fließt klare Flüssigkeit aus dem Hahn am unteren Ende. Stolz hält Franz-Bernd Frechen das Glas mit dem sauberen Wasser in die Höhe. Frechen ist Professor an der Universität Kassel und Leiter des Fachgebiets Siedlungswasserwirtschaft. Gemeinsam mit Studenten hat er den Wasserrucksack „Paul“ (Portable Aqua Unit for Lifesaving) entwickelt.„Wir wollten einen Wasserfilter bauen, der schnell und unkompliziert in Not- und Krisengebieten eingesetzt werden kann“, sagt Frechen. Das Gerät wiegt 20 Kilogramm und kann mit zwei Trageriemen wie ein Rucksack getragen werden. Der Filter funktioniert ohne Strom oder Chemikalien, ist einfach zu bedienen und muss monatelang nicht gewartet oder gereinigt werden.
Weitere Artikel
Auch über kaputte Straßen
Nach einer Naturkatastrophe ist die Versorgung mit sauberem Wasser für die Betroffenen überlebenswichtig. Normalerweise setzen Hilfsdienste große und hochtechnische Anlagen ein. Diese können gewaltige Mengen Wasser aufbereiten, müssen aber per Lastwagen oder Flugzeug in die Krisengebiete gebracht und von geschultem Personal bedient werden. Außerdem benötigen sie Strom und Chemikalien. Bis die mobilen Wasserwerke in Betrieb sind, vergehen häufig Tage, wie Frechen sagt. „Beim Erdbeben in Haiti war ja ein großes Problem, dass der Flughafen völlig überlastet war und manche Hilfsgüter einfach nicht ankamen.“ Ein Nachteil der Anlagen sei außerdem, dass sie nur in größeren Städten aufgestellt werden könnten. Das verzögere den Wassertransport in die Dörfer des Hinterlands, mache ihn aufwendig und teuer.
Mit „Paul“ gebe es diese Probleme nicht. Mit dem Hubschrauber oder zu Fuß kann er schnell in Regionen gebracht werden, wo Straßen und Brücken zerstört sind. „Paul“ filtert pro Tag 1,2 Tonnen Trinkwasser, das für rund 200 Menschen reicht. „Es stellt sich die Frage, ob wir jeden Tag 1,2 Tonnen Wasser oder lieber einmal 20 Kilogramm transportieren wollen“, sagt Frechen. Die Kapazitäten könnten für das Heranbringen von Nahrung oder Medikamenten genutzt werden. Außerdem helfe „Paul“ den Notleidenden aus der Abhängigkeit von Hilfsorganisationen. „Anstatt besorgt auf die nächste Wasserlieferung zu warten, können die Menschen sich selbst helfen.“ Allerdings solle der Rucksack nicht die mobilen Wasserwerke ersetzen: „Er ist als Ergänzung gedacht für Krisensituationen im Hinterland“, erläutert Frechen.
Membranfilter sind die Lösung
Zur Zeit sind mehr als 170 der tragbaren Filter in sieben Ländern im Einsatz. Die ersten beiden stehen seit März in Chile zur Verfügung, knapp 100 wurden in die Überschwemmungsgebiete Pakistans geflogen. In Haiti filtern demnächst 50 Einheiten Cholerabakterien aus dem Wasser. Im Dezember wird der hessische Wirtschafts-Staatssekretär Steffen Saebisch (FDP) zwölf Wasserrucksäcke an den vietnamesischen Generalkonsul Nguyen Huu Trang übergeben. Sie sollen in Mittelvietnam eingesetzt werden, wo seit Mitte September die Wasserversorgung zusammen gebrochen ist.

Informationen über PAUL sind im Internet an vielen Stellen zu finden, z.B.
http://de.wikipedia.org/wiki/Portable_Aqua_Unit_for_Lifesaving
www.facebook.com/HessenSchafftWissen
http://www.johanniter.de/die-johanniter/johanniter-unfall-hilfe/auslandshilfe/aktuelles/news/hilfe-fuer-betroffene-des-taifuns-haiyan/
https://wasserrucksackpaul.wordpress.com/
https://de-de.facebook.com/wasserrucksack
http://www.waterbackpack.org/
http://www.youtube.com/user/waterbackpack
http://www.youtube.com/watch?v=HhHe3JZnEaQ
http://www.stiftunglife.de/projekte/kinder-schulen-studenten/schulen/

wobei Sie am schnellsten zu PAUL kommen, wenn Sie „F3“ drücken (Suchen auf der website) und dann „PAUL“ eingeben.
Informationen gibt es natürlich auch auf unserer website www.uni--kassel.de/fb14/siwawi
Und weitere neue Materialien stellen wir auch unter https://www.dropbox.com/sh/222ff42l9jlqqh0/ytW5joHrHD zur Verfügung.

Indem ich mich nochmals sehr für Ihr Interesse und Engagement bedanke und für Fragen aller Art gern jederzeit zur Verfügung stehe, verbleibe ich

Mit freundlichen Grüßen
Frechen

Sonntag, 16. März 2014

Es hat geregnet und das Gästehaus macht Fortschritte

Lieber Manfred.
 
Danke für Dein Wort zu dem Obama-Chip-Implantation-Schrieb. Es ist äußerlich und auch innerlich angekommen.
Sollen wir den nachfolgenden kleinen Bericht in den blog tun?
Die Regenzeit hat begonnen und wir alle fühlen uns wieder frisch, inklusive Kühen, Hühnern und den Bananen. Die Hacken werden geschärft und das Saatgut hervorgeholt. In meinem Garten werden so seltsame Dinge wie Radieschen, Kohlrabi und Ringelblumen ausgesät, aber auch die einheimischen Spinatsorten Isaga (die bittere), Dodo und Gobe, dann Bohnen, ein paar Maiskörner hier und da, Tomaten etc. Es sieht nicht sehr sortiert aus, aber macht viel Freude! Dank unserer Biogasdüngung waren meine letzten Radieschen, by the way, fast faustgroß geworden. Die Biogaslatrinen, die uns Karsten
Eben noch ein aktuelles Bild vom Bau. Für die Gästehauslatrine
haben wir eine sehr schöne construction über einem
 umgedrehten Eimer. zum Sitzen.
als Forschungsprojekt gebaut hatte, geben ja nicht sehr viel Gas her (reicht meist nur ca. 3 Stunden am Tag und wir nutzen es zum Kochen der Lehrermahlzeiten. Für Schülermahlzeiten braucht es weiter Feuerholz) aber der Dünger, der da nach der Entgasung herauskommt ist wunderbar. Die Masse schiebt sich in ein Auffangbecken, riecht nicht mehr und man kann sie ganz leicht rausschöpfen und auf die umliegenden Bananen und Gärten verteilen. Die Bananenstauden, die direkt neben der Biogasanlage wachsen und am meisten abbekommen, werden mittlerweile so groß und schwer, daß es zwei Männer nur mit Mühe schaffen, sie zu tragen.
 
 



In Namaloko ist unsere kleine Hilfsaktion gut angelaufen. Heute fahren wieder einige unserer Butiru-Schüler mit Julius (unserem Jugendpastor) hin um Nachhilfe für mittlerweile etwa 100 Schüler (die meisten verwaist) zu geben. und Julius sammelt von den ersten Kreditnehmerinnen die erste Rückzahlungsrate ein. Diese Raten werden auf 20 Wochen verteilt und sind jeweils nur sehr geringe Beträge. Es ist recht aufwendig, jede Woche hinzufahren und alles ordentlich in die Bücher einzutragen etc. Aber wir machen sehr gute Erfahrungen mit dem System. Die Frauen ermutigen sich gegenseitig in ihren kleinen Geschäften, und viele fangen nach Abzahlung der Raten sogar an zu sparen, etwa auf eine Ziege, oder ein neues Bett...Nächsten Samstag fahr ich auch wieder mit hin und sende Euch dann noch weitere Fotos. Ein großes Problem dort sind "jigger" - Sandflöhe, die sich durch die schlechten hygienischen Umstände sehr verbreitet haben. Sie bohren sich in die Haut, wo sie ihre Eier produzieren. Es juckt schlimm und kommt oft zu Sekundarinfektionen.
 
Gestern hat unsere Genossenschaft mit Ausgabe von Saatgut an unsere Bauern begonnen. Jeder, der zur Ernte sein Getreide an die Genossenschaft verkauft (statt an die kenyanischen Zwischenhändler) bekommt ja zu Beginn der Regenfälle seinen Profitanteil in Form von Saatgut ausbezahlt. Und um Butiru herum ist der Hunger deutlich zurück gegangen. Vorher fehlte es oft nach der langen Trockenzeit an ausreichendem Saatgut und viele Äcker wurden nur teilweise beackert oder lagen ganz brach. Dann warten auch 7.500 Kaffeesetzlinge, die wir im Dezember gesät und während der Trockenzeit gepotted hatten (neben unserem Brunnen, so war die Bewässerung kein Problem) auf Ausgabe an unsere Dorfleute. Kaffee (Sorte Arabica) wächst hier herum sehr gut und ist ein gutes Cashcrop, welches den Leuten helfen kann, zusätzliche Einnahmen zu machen. Die Kaffeefabrik in Mbale kauft ein Kilo getrockneten Kaffee für umgerechnet 70 Cent von den Bauern auf. Da ist dann immer noch eine gewaltige Gewinnspanne bis der Kaffee dann bei Euch auf dem Tisch landet. Vielleicht sollten wir in ein paar Jahren mal über eine eigene Kaffeerösterei nachdenken? ... just a joke... aber wer weiß, vielleicht auch kein joke?

Viele liebe Grüße von Elisabeth

Montag, 3. März 2014

Not ist Überall

Liebe Freunde!
Wir werden die Welt nicht retten, aber wir können mit für unsere Verhältnisse kleinen Summen grosse Unterschiede machen. Hier ein Berich von Elisabeth
 
Namaloko Village

Namaloko ist ein Dorf im Osten Ugandas, welches stark von der Aidsseuche betroffen ist. Etwa 30 % der Bevölkerung lebt dort mit dem HIV-Virus. Es gibt viele Witwen und Waisen, welche unter erbärmlichen Zuständen leben.

Gestern konnten wir dieses Dorf besuchen und die nachfolgenden Fotos machen.
 
Hier ist der Bürgermeister Mr. Sirali zu sehen, der uns mit einer kleinen Rede begrüßt. Im Hintergrund sind die Waisen und Witwen des Dorfes versammelt.

Elisabeth erläutert den Witwen das Prinzip unseres Kleinkreditsystems. Viele Frauen in Butiru und anderen Orten sind Dank solch eines Kleinkredites bereits in der Lage,  ihr  eigenes kleines Geschäft zu gründen.

Ein Startkapital von umgerechnet 500 Euro für diesen ersten Kreditfond würde diesen Frauen  sehr helfen.

Auf der nachfolgenden Seite sind zwei Example dieser Fraueninitiativen in Butiru zu sehen, einmal eine Ziegelbrennerei, dann eine kleine Bäckerei mit  “Restaurant”.






Christine und Brian schreiben alle Daten zu den vielen Waisenkindern genau auf. Sie erfragen Namen, Alter, Auskunft zu Eltern und Geschwistern, letzten Schulbesuch (wenn überhaupt), genauen Wohnplatz…

Insgesamt haben wir bisher 65 Kinder registriert, die aus Mangel an Unterstützung keine Schule besuchen.

In dem Nachbarort Bukhofu gibt es eine staatlich geführte Grundschule, deren Schulleiter bereit wäre, diese Kinder gegen ein kleines Entgelt in den Klassen mitlaufen zu lassen. Des weiteren benötigen sie Schulhefte, Stifte, je eine Schuluniform und Beisteuer in Form von Mais und Bohnen zu der Schulspeisung. Dann haben sich 10 unserer Butiru Schüler, darunter die beiden obigen, Brian und Christine, bereit erkärt, jeden Samstag nach Namaloko zu fahren, um den Kindern dort Nachhilfeunterricht in den Fächern Englisch und Mathematik zu geben. 

Folgende Spenden würden Namaloko helfen:

A – für den Beginn eines Kleinkreditfonds                   500 €

B – Beisteuer pro Kind/pro Trimester zu

 Schulunterricht und Mittagsmahl (Mais und Bohnen können wir hier aus Gewinnen unserer Butiru Genossenschaft liefern)                                                   10 € x 65              650 €

C -  65 x Schulkleidung a 4 €                                             260 €

D- 65 x Schulhefte/Stifte, Sets a 3 €                                195 €   


Gesamtkosten                                                                  1.605 €

 Herzlichen Dank für jede Hilfe.
Eure Elisabeth und Team aus Butiru  

Noch ein Brief von Elisabeth:

Lieber Manfred. Mach Dir keine Sorgen. Gott hat bisher gesorgt, daß wir immer alle nötigen Ausgaben bezahlen konnten. Und wenn es irgendwann nicht reichen sollte, dann müssen wir hier eben den Gürtel enger schnallen. Vielen Dank, daß Du alles so mitträgst.

Uganda generell hat nach dieser Antihomosexual Bill, die unser President vorige Woche unterschrieben hat, große Einbußen an Spendengeldern von außen. Kanada z.B. hat die ugandische Botschaft dort rausgeworfen und alle connections abgebrochen. Gestern hat die Weltbank verkündigt, daß sie die für dieses Jahr zugesagte Unterstützung für Aids Prevention und Treatment in Höhe von 90 mio Dollar auf Eis legen werden. Schweden, Dänemark, Amerika u.a. haben ihre Unterstützung gestoppt. Aber vielleicht kann all dies auch zum Segen sein, wenn wir nämlich in Uganda gezwungen sind, mit der Korruption fertig zu werden. Mal abwarten.

Liebe Grüße von Elisabeth