Montag, 7. Dezember 2015

Elisabeths Rundbrief zum Jahresende 2015 und mehr

Hallo Ihr Lieben!
Wir sind nominiert worden zum "Mensch 2015". Unser Fanclub war nicht ganz gross genug, aber man hat uns mit einem Sonderpreis bedacht, der natürlich Butiru zugute kommt. und ein sehr hübsches Filmchen kam auch dabei heraus. Danke Euch allen, die Ihr eine Herz für Butiru habt, es ist Eure Ehrung!!

https://www.youtube.com/watch?list=PL6g_YrANJ0Aj94uHcnFtb8uksAjOnyX3p&v=4G9UeOV1XRg
 

Hier schreibt Elisabeth:
Der Schweinestall Bau geht gut voran. Wir wollen eine neue Bauart und Methode von Schweinehaltung ausprobieren. Statt dem normalen Cementfussboden, wird das Fundament unter den Staellen 3 Fuss tief ausgehoben und der Fussboden nicht auszementiert, sondern nur an den Waenden hochgemauert. Diese Fundamente werden dann unten mit Maisstroh aufgefuellt, darauf Reis- und Kaffeespelzen und ganz oben eine Mischung von Maizebrand und IMO (Indigenous Micro Organisms). Das ist eine vergorene Masse aus Molasse und Gruenzeug, die wir schon angesetzt haben. Nach dem ersten Gaerungsprocess wird sie in einem Sack neben dem Komposthaufen fuer eine Woche vergraben und attracts dann eben diese einheimischen guten Microorganism. Spaeter wird alles in eine 100 ltr Tonne getan und mit Wasser aufgefuellt nochmal eine Woche gaeren gelassen. Diese Microorganism helfen dann alle Abfaelle der Schweine zu verdauen und man braucht den Stall fuer 2 Jahre nicht ausmisten. Auch hilft diese Methode bei Reduzierung der Futtermenge.
Wir mochten unsere Farm ja zu einer Modelfarm nicht nur fuer unsere Schueler ausbauen, sondern auch fuer die Bauern aus der Gegend. Und studieren im Moment alle sehr eifrig alles neue Material, was unser Ministry of Agriculture herausgibt. Auch habe ich Kontakte zu einer Gruppe Lectoren von AFRISA, das ist ein Zweig der Makerere Universitaet, die erforschen neue Methoden, die fuer rural farmers eine Hilfe sein koennen. Irgendwann hatte ich Euch schonmal einen kleinen Bericht ueber synchronized hatching bei Huehnern geschickt. Da gibt es erstaunliche Tricks, wie man z.B. seine Hennen dazu bringt, alle am selben Tag mit dem Brueten zu beginnen, so dass die Kueken dann ja auch alle am selben Tag ausschluepfen. Man kann sich dann viel besser um sie kuemmern.
Ein Komentar aus Deutschland:

Das hört sich interessant an und könnte funktionieren. Ein Einwand kam: Mikroorganismen produzieren teilweise starke Säuren.
Diese Säuren könnten den Zement des Mauerwerks angreifen. Es sollte überlegt werden, ob das Mauerwerk nicht mit einem Schutzanstrich

versehen werden sollte….



Ansonsten bin ich natürlich super gespannt!

 

M.
 
 
 

Liebe Freunde!
Dieser Rundbrief geht per Landpost an alle Paten, die uns ganz treu jeden Monat unterstützen. Alle anderen lesen ihn hier.Weiter unten seht Ihr ein paar Bilder unserer Baustelle, Schlafsaal der Jungs und Klassenräume.
Der Schweinestall geht auch gut voran und es ist wirklich nur Zufall, dass diese beiden Berichte nebeneinander stehen....  :-) Ich hätte diese Beiträge schon länger bringen sollen, aber wie das so ist "Time flies when you're having fun" (Zeit vergeht, wenn man Spaß hat). Also mutig weiter lesen nach dem Rundbrief.
Viel Spass und eine gesegnete Weihnachtszeit.   
Manfred Wardin




Und hier geht es um den Schlafsaal/Klassenräumeneubau.

Ich, Elisabeth,  möchte ich Euch einen kleinen Bericht zu unserem Bau senden, plus die beiden unten anliegenden Fotos.
Wir sind jetzt beim Dachdecken und konnten in diesem Trimester für alle Dachplatten absparen und auch die Dachdecker bezahlen. Dann auch schon eine Anzahlung von 3.000.000/= USH  für die Herstellung von Türen und Fenstern machen. Und sitzen jetzt erstmal wieder auf dem Trockenen :-).
Dabei wünschen wir so sehr bis zum Beginn des neuen Schuljahres Ende Januar diesen Bau fertig zu bekommen.
Sand/ Lime für den Verputz und Fußboden und auch Rauhputz und Anstrich und alle Löhne sollten wir selber schaffen. Was uns wirklich schwer fällt sind die noch benötigten 200 Sack Zement (a 30.200/= USH) und die noch zu zahlende Summe für Türen und Fenster (8.250.000/= USH). Die Kosten für diese beiden Sachen, Zement und Türen/Fenster, belaufen sich auf umgerechnet 3.500 €. Der Kurs ist zur Zeit sehr gut, liegt bei 4.000/=USH pro Euro.
Bisher werden die Abiturklassen noch in der Garage und unter Bäumen unterrichtet und die Schüler schlafen zu zweit bis dritt im Bett. Es wäre so schön, wenn wir nächstes Jahr Abhilfe hätten.
Von Herzen Dank für alle Eure bisherige Unterstützung. Ohne Euch wären wir ja überhaupt nie soweit gekommen.
Euch eine frohe Advents- und Weihnachtszeit.
LG von Elisabeth, Mary, Peter und Team


Sonntag, 22. November 2015

Trauer

Liebe Freunde!
Horst Zillmer, Vorsitzender der Stiftung "Kinder in Afrika" ist gestorben. Er hinterlässt eine grosse Lücke.
Wir gedenken an ihn am
Montag, den 30.11.2015 um 14:00 in der Friedhofskapelle in 
21465 Reinbek, Klosterbergenstr. 

klick auch hier:            http://www.kinder-in-afrika.de






Montag, 9. November 2015

Re: Schweinestall


Am Freitag, 6. November 2015 schrieb butiru.christian.schools :
Liebe Melanie, lieber Manfred.
Wir haben heute frueh mit dem Aushub fuer den Schweinestall begonnen und dafuer Geld von der letzten Ueberweisung ausgeliehen. Ist das OK?
Lg aus Butiru
Sent from my ONE TOUCH IDOL MINI

Was ist, wenn wir jetzt schreiben, es ist nicht ok?  ;-). Schmeißt Ihr das Loch dann wieder zu?....  
Kleiner Scherz von mir. Gutes Gelingen und Gedeihen vom Freundeskreis!
LG Manfred








--

Hilfe zur Selbsthilfe
im Butiru Christian College
(Horst und Gunhild Zillmer School Centre)
Manfred Wardin Vorsitzender
Freundeskreis Christliche Sozialarbeit In Uganda
Im Winkel 87
29386 Hankensbüttel
Tel: 05832 / 7014
Fax: 032223706200
Blog: http://butiruwaisenprogramm.blogspot.de/





Butiru Freundeskreis
Spendenkonto:

Volksbank Hankensbüttel 

BIC  GENODEF1HKB

IBAN  DE37 2579 1516 0104135500







Freitag, 6. November 2015

Moses stellt sich vor

Liebe Freunde!
Von Zeit zu Zeit wollen wir unsere Mitarbeiter selbst berichten lassen. Hier ein Beitrag von Moses, verantwortlich für die Landwirtschaft und Genossenschaft.
Viel Spass wünscht Manfred 



Butiru Christian College

04. November 2015

Liebe Freunde.
Praise the Lord.
Ich heiße Moses Khasembeli und möchte Euch heute etwas über mich selber, meine Familie und über unsere Farm in Butiru berichten.
 Im Jahr 2003 war ich 19 Jahre alt und hatte weder einen Schul- noch Berufsschulabschluß. Mein Vater hatte mehrere Frauen gehabt und meine Mutter war die Letzte und Jüngste. Meine älteren Stiefbrüder wollten nicht, daß ich etwas von unserem Familienland bekomme, so hatte ich keine Hoffnung, jemals ordentlich Fuß zu fassen. Mama Elisabeth hat mich dann in die erste Maurerklasse nach Butiru geholt, wo ich Ende 2005 meinen Junior Abschluß in BCP (Bricklaying and Concrete Practise = Maurer und Betonfacharbeiter) machen konnte. Während meiner Ausbildung habe ich Bäume gepflanzt und in den Gärten herum geholfen um mir Taschengeld zu verdienen. Die Schule  hatte auch zwei  Ferkel für uns Schüler gekauft, um die ich mich gekümmert habe bis sie fett waren und geschlachtet werden konnten.
O, das hat Mama Elisabeth glücklich gemacht. Sie hat mich dann eines Tages zu sich gerufen und  nochmal für zwei Jahre auf das Agricultural College nach Tororo geschickt. Dort habe ich richtige Viehzucht und Landwirtschaft gelernt.
Im Januar 2010 konnten die Schulen dann ein gutes Stück Land hinter den Jungenschlafsälen dazukaufen, worauf wir erstmal einen kleinen Kuhstall gebaut haben. Onkel Zillmer (Stiftung "Kinder in Afrika") schickte uns  das Geld für zwei gute trächtige Milchkühe (zu 80 % Jersey), die ich mit meinem Freund Benson Chebosi in Kenya gekauft  und zu Fuß über die Grenze bis nach Butiru getrieben habe. Das hat uns zwei Tage gedauert.
Im März und April 2010 haben diese beiden ersten Kühe, Martha und Sophie, dann zwei Kuhkälbchen zur Welt gebracht. Ein Farmer freut sich immer mehr über weiblichen Nachwuchs, und wir waren sehr glücklich. Im Juni hat uns dann Melanie (Fa. Wywiol, Hamburg) einen Bullen (Boris) für die Nachzucht (auch gekreuzt und aus Kenya) geschenkt.

Mittlerweile haben wir sechs Milchkühe, zwei tragende Rinder und vier Kälber in Butiru.Dann hatten wir den ersten Bullen bereits einmal ausgewechselt (hat gut zu Weihnachten 2013 geschmeckt), dieses mal mit einer friesischen Kreuzung. Ihr seht ihn oben in schwarz/weiß. Das Fleisch für den ersten Bullen haben wir günstig an unsere Mitarbeiter und an das Waisenbüro für ihre Weihnachtsfeier verkauft und konnten davon dann Boris den Zweiten  kaufen. Es ist nicht gesund, wenn man die Bullen ihre eigenen Töchter besamen läßt, so müssen sie alle 2-3 Jahre ausgewechselt werden.
Neben unserer eigenen Herde konnten wir auch schon je ein Bullenkalb für die Weiterzucht mit den einheimischen Buckelrindern (die ja nur  1-2 Tassen Milch am Tag geben)an unsere beiden Nachbardörfer Bumulekhwa und Busirali verschenken und zwei weitere nach Bushiyi und Busulwa geben. Dort haben wir auch Schulen. Ein Kuhkalb ist an unbekannter Ursache verstorben, einfach umgefallen und war tot. Wir konnten es aber noch schnell schlachten und die Schüler haben sich gefreut.
Die Milch zu trinken geht in unser Hope House und in die Schulen. Dann geben wir auch jeden Tag einige Tassen an kranke Witwen aus und es tut ihnen gut.
Wir hatten ein Problem mit dem Futter in der letzten Trockenzeit, jetzt aber auf jedem freien Stück Land ordentlich Elefantengras angepflanzt und nicht mehr soviele Blumen.
Neben den Kühen haben wir auch ein paar lokale Schweine, die wir noch am Strick anflocken. Da wünschen wir uns aber auch Besserung. Es gibt jetzt eine neue Sorte, Camborough Pigs, die sehr gut wachsen. Sie müssen aber einen ordentlichen Schweinestall haben, worauf wir sparen.

 
Dann will ich Euch noch meine Familie vorstellen. Junic ist meine einzige Frau (und das soll auch so bleiben) und wir haben  2011 geheiratet. Manfred und Christel waren zu unserer Hochzeit da. Junic arbeitet in unserer Grundschule als Lehrerin. Wir wohnen mit unseren beiden Kindern Victor (3) und Victoria (1/2 Jahr alt) sowie zwei Waisenmädchen, die wir bei uns aufgenommen haben, in einem kleinen Häuschen zwischen den Mwakas und der Farm. Ich glaube Victor wird auch einmal ein guter Farmer, er hat jetzt schon viel Interesse und fürchtet sich nicht vor den Kühen.
Gott segne Euch für all das Gute was Ihr für die Leute in Uganda tut.
With many lovely greetings from
Moses and family