Hier mal ein Filmchen:
Solarenergie
ist die Lösung.
Ein neues Butiru-Projekt
Pech mit
dem Strom in Butiru
Butiru im Waisenbüro. Budgetkontrolle: Wieviel Spenden sind
im letzten Monat eingegangen? Wie hoch waren die Ausgaben? Vermutlich wird es ein
Defizit, die Lebensmittelpreise sind stark gestiegen. Jetzt zum Saldo…. da
stürzt der Computer ab, Stromausfall!!!
Ärgerlich, aber verschmerzbar, die Daten wurden automatisch gesichert,
das Ergebnis kann auch morgen analysiert werden.
Butiru im Krankenhaus. Eine Schwangere wird mit dem
Ultraschallgerät untersucht. Bis jetzt sieht alles gut aus. Die Untersuchung
ist kurz vor dem Ende…. da wird der Bildschirm schwarz, Stromausfall!! Schon
deutlich misslicher. Die Frau kommt von weit her, die Untersuchungsergebnisse
müssen unbedingt vollständig sein. Der Dieselgenerator muss rangeholt werden
und den Ausfall überbrücken.
Nochmal im Krankenhaus. Ein Notfall. Ein Mann hat eine akute
Blinddarmentzündung und muss operiert werden. Wenn jetzt der Strom ausfiele…
eine Katastrophe. Deswegen steht der Dieselgenerator schon in Bereitschaft. Man
darf schließlich kein Risiko eingehen.
Das ist der Strom-Alltag in Butiru. Stromausfälle sind hier
eher die Regel als die Ausnahme. Sie kommen immer dann, wenn man sie gerade
überhaupt nicht braucht und man weiß nie, wie lange sie dauern. Mal ein paar
Stunden, mal ein paar Tage. Dabei ist der Strom unverhältnismäßig teuer: eine
Kilowattstunde kostet umgerechnet 27 Euro-Cent, das sind Preise wie für den
deutschen Verbraucher bei völlig anderen Einkommensverhältnissen. Mit
Sicherheit ist das auch die Ursache für den weit verbreiteten Stromklau und den
ein oder anderen „Kurzen“, womit wir wieder beim Stromausfall sind. Und der
Dieselpreis ist auch nicht von schlechten Eltern.
Glück mit
der Sonne in Butiru
Zum Glück gibt es viel Sonne. Uganda liegt nahe am Äquator.
Die Sonne scheint fast gleichmäßig das
ganze Jahr über, ganz im Unterschied zu unseren Breitengraden. Während man in
Butiru in jedem Monat immer zwischen 5 und 6,5 Kilowattstunden (kWh) Strom pro
einem Quadratmeter Sonnenkollektorfläche „ernten“ kann, schwankt die Ausbeute
bei uns deutlich mehr. In Berlin z.B. beträgt der entsprechende Wert im
Dezember/Januar nur 0,5 kWh und lediglich im Juni/Juli kommen wir auf max. 5,5
kWh. Das macht die Solarenergie hochattraktiv und viel lukrativer als in
Deutschland, dem „Weltmeister“ in Sachen Solar. Hinzu kommt, dass die
Globalisierung auch vor Afrika nicht Halt macht und dafür gesorgt hat, dass in
Uganda ein lebendiger Solarmarkt mit inzwischen beachtlichen Wachstumsraten und
wettbewerbsfähigen Preisen entstanden ist. Da – anders als in Deutschland – es
nicht um High Tech geht, haben die Chinesen das Sagen, sei’s drum, so wird es
bezahlbar.
Das gleichmäßige Volumen an Sonnenenergie hat viele Vorteile.
Die Kapazität einer Solaranlage muss nicht an sonnenschwachen Phasen des Jahres
ausgerichtet werden. Für eine Einspeisung ins Stromnetz (in Uganda eher nicht
relevant) oder die Speicherung der erzeugten Energie in Batterien steht immer
eine ähnlich große Menge zur Verfügung. Das ist besonders dann von Vorteil,
wenn – wie in einem Krankenhaus – Tag und Nacht permanent Strom gebraucht wird.
Dann ist es mit vergleichsweise wenig Aufwand möglich, die am Tag bewusst
erzeugte Überschussmenge an Strom in Batterien abzuspeichern, um sie dann in
der Nacht den dann aktiven Stromverbrauchern zur Verfügung zu stellen.
Das Strom-Konzept
für das Krankenhaus in Butiru
Nach diesem Prinzip soll mit der für das Krankenhaus in
Butiru konzipierten Solarstromanlage verfahren werden. Am Tag wird so viel
Strom produziert, dass dieser – während des Tages abgespeichert – ausreicht, um
das Krankenhaus auch in der Nacht zu versorgen. So soll eine möglichst
vollkommene Unabhängigkeit vom Stromnetz und seinen Kapriolen erreicht werden.
Nun muss man sich ein Krankenhaus im ländlichen Uganda nicht
als einen Mega-Stromverbraucher vorstellen. Geheizt werden muss nie. Gekühlt
werden müssen nur bestimmte Medikamente in dafür vorgesehenen Kühlschränken.
Eine Klimaanlage gibt es nicht. Der Operationssaal muss gut ausgeleuchtet
werden, aber es gibt keine, das Operationsgeschehen begleitende Armada von
Bildschirmen und Gerätschaften, auch wenn man davon träumt. Noch gibt es auch
kein Röntgengerät, das zumindest während seines Einsatzes ein großer
Verbraucher wäre.
So kommt es zu einem derzeitigen täglichen Stromverbrauch von
21 kWh, mehr oder weniger gleichmäßig auf Tag und Nacht verteilt.
Ausgelegt werden soll die neue Anlage auf 25 kWh. Davon
sollen ca. 13 kWh tagsüber gespeichert werden. Speichermedium bilden nicht -
wie bei uns inzwischen üblich – Lithium-Ionen-Akkus sondern einfache
Blei-Akkus, eine bewährte, einfache und kostengünstige Technik.
Alles zusammen könnte eine solche Anlage etwa 15.000 EUR
kosten. Ungefähr 1.750 EUR betragen die dann eingesparten heutigen Stromkosten
pro Jahr. Somit amortisiert sich das Projekt nach 8,5 Jahren.
Ein insgesamt überschaubares, aber hoch nützliches Projekt!
Wenn es erfolgreich implementiert ist, kann man natürlich
auch daran denken, die Schulen in Butiru mit Sonnenenergie zu versorgen.
Nächste
Schritte
Wie immer ist es erforderlich, Sponsoren und darunter
möglichst einen Hauptsponsor für die zu bewältigenden Aufgaben zu finden. Das
könnten Privatpersonen, der Solar-Idee verpflichtete Unternehmen und
Stiftungen, aber auch das Bundesministerium für Zusammenarbeit und Entwicklung
(BMZ) sein.
Wenn Sie, liebe(r) Leser(in) mit Ihrer kleinen oder gerne
auch größeren Spende oder mit Ihrem möglicherweise vorhandenem Solar-Knowhow
helfen könnten, wäre das großartig. Sie würden ein nachhaltiges Projekt
unterstützen und den Menschen ein wichtiges Stück Sicherheit schenken.
Karl H.
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