Sonntag, 26. März 2017

Das pralle Leben in Butiru






 Hier mal ein Filmchen:


Solarenergie ist die Lösung. 
                   Ein neues Butiru-Projekt
                                                    Pech mit dem Strom in Butiru
Butiru im Waisenbüro. Budgetkontrolle: Wieviel Spenden sind im letzten Monat eingegangen? Wie hoch waren die Ausgaben? Vermutlich wird es ein Defizit, die Lebensmittelpreise sind stark gestiegen. Jetzt zum Saldo…. da stürzt der Computer ab, Stromausfall!!!  Ärgerlich, aber verschmerzbar, die Daten wurden automatisch gesichert, das Ergebnis kann auch morgen analysiert werden.
Butiru im Krankenhaus. Eine Schwangere wird mit dem Ultraschallgerät untersucht. Bis jetzt sieht alles gut aus. Die Untersuchung ist kurz vor dem Ende…. da wird der Bildschirm schwarz, Stromausfall!! Schon deutlich misslicher. Die Frau kommt von weit her, die Untersuchungsergebnisse müssen unbedingt vollständig sein. Der Dieselgenerator muss rangeholt werden und den Ausfall überbrücken.
Nochmal im Krankenhaus. Ein Notfall. Ein Mann hat eine akute Blinddarmentzündung und muss operiert werden. Wenn jetzt der Strom ausfiele… eine Katastrophe. Deswegen steht der Dieselgenerator schon in Bereitschaft. Man darf schließlich kein Risiko eingehen.
Das ist der Strom-Alltag in Butiru. Stromausfälle sind hier eher die Regel als die Ausnahme. Sie kommen immer dann, wenn man sie gerade überhaupt nicht braucht und man weiß nie, wie lange sie dauern. Mal ein paar Stunden, mal ein paar Tage. Dabei ist der Strom unverhältnismäßig teuer: eine Kilowattstunde kostet umgerechnet 27 Euro-Cent, das sind Preise wie für den deutschen Verbraucher bei völlig anderen Einkommensverhältnissen. Mit Sicherheit ist das auch die Ursache für den weit verbreiteten Stromklau und den ein oder anderen „Kurzen“, womit wir wieder beim Stromausfall sind. Und der Dieselpreis ist auch nicht von schlechten Eltern.
Glück mit der Sonne in Butiru
Zum Glück gibt es viel Sonne. Uganda liegt nahe am Äquator. Die Sonne scheint fast  gleichmäßig das ganze Jahr über, ganz im Unterschied zu unseren Breitengraden. Während man in Butiru in jedem Monat immer zwischen 5 und 6,5 Kilowattstunden (kWh) Strom pro einem Quadratmeter Sonnenkollektorfläche „ernten“ kann, schwankt die Ausbeute bei uns deutlich mehr. In Berlin z.B. beträgt der entsprechende Wert im Dezember/Januar nur 0,5 kWh und lediglich im Juni/Juli kommen wir auf max. 5,5 kWh. Das macht die Solarenergie hochattraktiv und viel lukrativer als in Deutschland, dem „Weltmeister“ in Sachen Solar. Hinzu kommt, dass die Globalisierung auch vor Afrika nicht Halt macht und dafür gesorgt hat, dass in Uganda ein lebendiger Solarmarkt mit inzwischen beachtlichen Wachstumsraten und wettbewerbsfähigen Preisen entstanden ist. Da – anders als in Deutschland – es nicht um High Tech geht, haben die Chinesen das Sagen, sei’s drum, so wird es bezahlbar.
Das gleichmäßige Volumen an Sonnenenergie hat viele Vorteile. Die Kapazität einer Solaranlage muss nicht an sonnenschwachen Phasen des Jahres ausgerichtet werden. Für eine Einspeisung ins Stromnetz (in Uganda eher nicht relevant) oder die Speicherung der erzeugten Energie in Batterien steht immer eine ähnlich große Menge zur Verfügung. Das ist besonders dann von Vorteil, wenn – wie in einem Krankenhaus – Tag und Nacht permanent Strom gebraucht wird. Dann ist es mit vergleichsweise wenig Aufwand möglich, die am Tag bewusst erzeugte Überschussmenge an Strom in Batterien abzuspeichern, um sie dann in der Nacht den dann aktiven Stromverbrauchern zur Verfügung zu stellen.
Das Strom-Konzept für das Krankenhaus in Butiru
Nach diesem Prinzip soll mit der für das Krankenhaus in Butiru konzipierten Solarstromanlage verfahren werden. Am Tag wird so viel Strom produziert, dass dieser – während des Tages abgespeichert – ausreicht, um das Krankenhaus auch in der Nacht zu versorgen. So soll eine möglichst vollkommene Unabhängigkeit vom Stromnetz und seinen Kapriolen erreicht werden.
Nun muss man sich ein Krankenhaus im ländlichen Uganda nicht als einen Mega-Stromverbraucher vorstellen. Geheizt werden muss nie. Gekühlt werden müssen nur bestimmte Medikamente in dafür vorgesehenen Kühlschränken. Eine Klimaanlage gibt es nicht. Der Operationssaal muss gut ausgeleuchtet werden, aber es gibt keine, das Operationsgeschehen begleitende Armada von Bildschirmen und Gerätschaften, auch wenn man davon träumt. Noch gibt es auch kein Röntgengerät, das zumindest während seines Einsatzes ein großer Verbraucher wäre.
So kommt es zu einem derzeitigen täglichen Stromverbrauch von 21 kWh, mehr oder weniger gleichmäßig auf Tag und Nacht verteilt. 
Ausgelegt werden soll die neue Anlage auf 25 kWh. Davon sollen ca. 13 kWh tagsüber gespeichert werden. Speichermedium bilden nicht - wie bei uns inzwischen üblich – Lithium-Ionen-Akkus sondern einfache Blei-Akkus, eine bewährte, einfache und kostengünstige Technik.
Alles zusammen könnte eine solche Anlage etwa 15.000 EUR kosten. Ungefähr 1.750 EUR betragen die dann eingesparten heutigen Stromkosten pro Jahr. Somit amortisiert sich das Projekt nach 8,5 Jahren.
Ein insgesamt überschaubares, aber hoch nützliches Projekt!
Wenn es erfolgreich implementiert ist, kann man natürlich auch daran denken, die Schulen in Butiru mit Sonnenenergie zu versorgen.
Nächste Schritte
Wie immer ist es erforderlich, Sponsoren und darunter möglichst einen Hauptsponsor für die zu bewältigenden Aufgaben zu finden. Das könnten Privatpersonen, der Solar-Idee verpflichtete Unternehmen und Stiftungen, aber auch das Bundesministerium für Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sein.
Wenn Sie, liebe(r) Leser(in) mit Ihrer kleinen oder gerne auch größeren Spende oder mit Ihrem möglicherweise vorhandenem Solar-Knowhow helfen könnten, wäre das großartig. Sie würden ein nachhaltiges Projekt unterstützen und den Menschen ein wichtiges Stück Sicherheit schenken.

Karl H.

Mittwoch, 1. März 2017

Volles Haus

Liebe Leute!
Ein paar Bilder die beklemmen und doch anspornen:
Liebe Grüsse  Manfred