Von Zeit zu Zeit wollen wir unsere Mitarbeiter selbst berichten lassen. Hier ein Beitrag von Moses, verantwortlich für die Landwirtschaft und Genossenschaft.
Viel Spass wünscht Manfred
Butiru Christian College
04. November 2015
Liebe Freunde.
Praise the Lord.
Ich heiße Moses
Khasembeli und möchte Euch heute etwas über mich selber, meine Familie und über
unsere Farm in Butiru berichten.
Im Jahr 2003 war ich 19 Jahre alt und hatte
weder einen Schul- noch Berufsschulabschluß. Mein Vater hatte mehrere Frauen
gehabt und meine Mutter war die Letzte und Jüngste. Meine älteren Stiefbrüder
wollten nicht, daß ich etwas von unserem Familienland bekomme, so hatte ich
keine Hoffnung, jemals ordentlich Fuß zu fassen. Mama Elisabeth hat mich dann in die
erste Maurerklasse nach Butiru geholt, wo ich Ende 2005 meinen Junior Abschluß
in BCP (Bricklaying and Concrete Practise = Maurer und Betonfacharbeiter) machen konnte. Während meiner
Ausbildung habe ich Bäume gepflanzt und in den Gärten herum geholfen um mir
Taschengeld zu verdienen. Die Schule
hatte auch zwei Ferkel für uns
Schüler gekauft, um die ich mich gekümmert habe bis sie fett waren und
geschlachtet werden konnten.
O, das hat Mama Elisabeth glücklich
gemacht. Sie hat mich dann eines Tages zu sich gerufen und
nochmal für zwei Jahre auf das Agricultural College nach Tororo
geschickt. Dort habe ich richtige Viehzucht und Landwirtschaft gelernt.
Im Januar 2010 konnten
die Schulen dann ein gutes Stück Land hinter den Jungenschlafsälen dazukaufen,
worauf wir erstmal einen kleinen Kuhstall gebaut haben. Onkel Zillmer (Stiftung "Kinder in Afrika") schickte
uns das Geld für zwei gute trächtige
Milchkühe (zu 80 % Jersey), die ich mit meinem Freund Benson Chebosi in Kenya
gekauft und zu Fuß über die Grenze bis
nach Butiru getrieben habe. Das hat uns zwei Tage gedauert.
Im März und April 2010
haben diese beiden ersten Kühe, Martha und Sophie, dann zwei Kuhkälbchen zur Welt
gebracht. Ein Farmer freut sich immer mehr über weiblichen Nachwuchs, und wir
waren sehr glücklich. Im Juni hat uns dann Melanie (Fa. Wywiol, Hamburg) einen Bullen (Boris) für die
Nachzucht (auch gekreuzt und aus Kenya) geschenkt.
Mittlerweile haben wir
sechs Milchkühe, zwei tragende Rinder und vier Kälber in Butiru.Dann hatten wir
den ersten Bullen bereits einmal ausgewechselt (hat gut zu Weihnachten 2013
geschmeckt), dieses mal mit einer friesischen Kreuzung. Ihr seht ihn oben in
schwarz/weiß. Das Fleisch für den ersten Bullen haben wir günstig an unsere
Mitarbeiter und an das Waisenbüro für ihre Weihnachtsfeier verkauft und konnten
davon dann Boris den Zweiten kaufen. Es
ist nicht gesund, wenn man die Bullen ihre eigenen Töchter besamen läßt, so
müssen sie alle 2-3 Jahre ausgewechselt werden.
Neben unserer eigenen
Herde konnten wir auch schon je ein Bullenkalb für die Weiterzucht mit den
einheimischen Buckelrindern (die ja nur
1-2 Tassen Milch am Tag geben)an unsere beiden Nachbardörfer Bumulekhwa
und Busirali verschenken und zwei weitere nach Bushiyi und Busulwa geben. Dort
haben wir auch Schulen. Ein Kuhkalb ist an unbekannter Ursache verstorben,
einfach umgefallen und war tot. Wir konnten es aber noch schnell schlachten und
die Schüler haben sich gefreut.
Die Milch zu trinken geht in
unser Hope House und in die Schulen. Dann geben wir auch jeden Tag einige
Tassen an kranke Witwen aus und es tut ihnen gut.
Wir hatten ein Problem
mit dem Futter in der letzten Trockenzeit, jetzt aber auf jedem freien Stück
Land ordentlich Elefantengras angepflanzt und nicht mehr soviele Blumen.
Neben den Kühen haben wir
auch ein paar lokale Schweine, die wir noch am Strick anflocken. Da wünschen
wir uns aber auch Besserung. Es gibt jetzt eine neue Sorte, Camborough Pigs,
die sehr gut wachsen. Sie müssen aber einen ordentlichen Schweinestall haben,
worauf wir sparen.
Dann will ich Euch noch
meine Familie vorstellen. Junic ist meine einzige Frau (und das soll auch so
bleiben) und wir haben 2011 geheiratet.
Manfred und Christel waren zu unserer Hochzeit da. Junic arbeitet in unserer
Grundschule als Lehrerin. Wir wohnen mit unseren beiden Kindern Victor (3) und
Victoria (1/2 Jahr alt) sowie zwei Waisenmädchen, die wir bei uns aufgenommen
haben, in einem kleinen Häuschen zwischen den Mwakas und der Farm. Ich glaube
Victor wird auch einmal ein guter Farmer, er hat jetzt schon viel Interesse und
fürchtet sich nicht vor den Kühen.
Gott segne Euch für all das Gute was Ihr
für die Leute in Uganda tut.
With many lovely greetings from
Moses and family
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