Zwei Besucher sind wieder in Deutschland, Christine und Karl. Sie lassen uns mitleben und haben etwas Vordringliches auf dem Herzen. Viel Spass beim Lesen!
LG Manfred
Mobilität braucht‘s auch in Uganda –
ein neuer Schulbus für Butiru
Der alte:
ein Allrad-Toyota, 16 Jahre auf dem Buckel, 460.000 km gefahren.
Hat keinen einzigen
Autobahn-Kilometer a la Germany gesehen. Sondern allenfalls den afrikanischen Highway.
Aber auch der hat es schon in sich und schüttelt die Insassen regelmäßig vor,
innerhalb und nach jeder Ortschaft kräftig durch, wenn mithilfe von „speed
bumps“ die Straße zur Verkehrsberuhigung mal wieder „aufgepflastert“ wurde.
Für die
Stoßdämpfer noch herausfordernder und im Alltag wesentlich wichtiger sind die Schotter-
und Lehmpisten rund um Butiru. Hier muss der Van sein wahres Talent beweisen. Insbesondere
wenn es zu den zum Butiru Christian College gehörenden Schulen in den höher
gelegenen Bergen geht. Da sind die Pfade zum Teil völlig ausgewaschen, weisen
tiefe Furchen und Querrillen auf und sind nach Regenfällen teilweise gar nicht
mehr passierbar. Und hier macht sich das Alter bemerkbar….
…. trotz der
Frischzellenkur vor anderthalb Jahren. Da wurde noch einmal versucht, durch
Löten, Schweißen und eine Pinselsanierung dem guten Stück seine
Alltagstauglichkeit zu bewahren. Das gelang nur zum Teil.
Jetzt
schüttelt sich der Van und will manchmal gar nicht mehr und wenn es in den
Bergen steil hinaufgeht, nötigt er die Passagiere zum Aussteigen und
Hinterherlaufen,
damit er es überhaupt noch schafft.
Geht es bergrunter, muss der Regengott gnädig sein, sonst tut man gut daran,
sich oben einzurichten und auf bessere Zeiten zu warten.
Mit anderen
Worten: it’s all over now ……!
Nostalgische
und emphatische Gefühle aber sind fehl am Platz. Es braucht ein
leistungsfähiges Transportmittel, um all die täglichen Aufgaben und
Herausforderungen zu bewältigen.
Und so sieht
das Lastenheft eines „Neuen“ aus:
-
Regelmäßige
Transporte von Personen und Gütern zu den um Butiru liegenden Schulen
-
Regelmäßige
Fahrten in die ca. eine Stunde entfernt gelegene Stadt Mbale, um Lebensmittel,
Kleidung und Gerätschaften für 2500 Studenten und 250 Angestellte einzukaufen
und dort Bankdienstleistungen wahrzunehmen
-
Transport
von Schülern aus den umliegenden Schulen nach Butiru zu
Veranstaltungen, ärztlichen Untersuchungen etc., umgekehrt Fahrten von
Angestellten zur Betreuung der diversen Schulen
-
Nutzung
als Ambulanz zugunsten der Bevölkerung der umliegenden Dörfer für Fahrten zur
Klinik in Butiru (z.B. bei Geburten oder schwerwiegenden Krankheiten)
-
Fahrten
in die Hauptstadt Kampala für Behördengänge
Was wird
benötigt?
Wohl wieder
ein robuster Japaner, die hier eine dominierende Marktstellung haben, 4-wheel drive
(unbedingt!), 150 PS oder mehr, mindestens 14 Sitzplätze. Aus Kostengründen
kommt nur ein Gebrauchtwagen in Frage. Sollte aber noch „juvenil“ sein.
Das
erfordert ein Investment von ca. 25.000 Euro.
Wenn sie
liebe(r) Leser(in) hier helfen können: Jubel und tiefe Dankbarkeit sind Ihnen
gewiss. Auch kleinere Spendenbeträge helfen, größere noch viel mehr und wenn
Sie vielleicht allein …. Ein unvorstellbares Glück! Sie glauben gar nicht, was Ihr
Engagement auslöst, in Butiru, aber auch in Ihrem Herzen!
Karl F H.
Ein Eindruck von Christine um den Bericht von Karl ein wenig zu vertiefen:
Ein besonderes Erlebnis - Busfahrten
mit dem Schulbus
Ich hatte
ja schon manches gehört, von den abenteuerlichen Fahrten mit dem Schulbus aus
Butiru. Doch es ist noch mal etwas ganz anderes, wenn man es selber erleben
darf (?).
Es begann
alles recht harmlos:
Titus - der Busfahrer - stand mit frisch
geputztem Bus vor dem Bürogebäude und wartete auf uns. Freudig stiegen wir ein.
Doch schon der Blick aus der Windschutzscheibe ließ ungutes ahnen. Woher kamen bitteschön diese Risse? Und würde die Scheibe noch halten? Nun, sowohl Titus als auch Elisabeth versicherten, dass dieser Bus - trotz seiner gut 450.000 km - noch recht sicher sei. Er habe nur ab und zu so seine Macken.
Na - das
kann ja heiter werden!
Als erstes
kam ein - nun, Berg ist echt zu viel gesagt. Hügel wäre allerdings auch
untertrieben. Ich formuliere es mal so: Es kam ein Hindernis, welches der Bus -
in seinem Alter und mit den Kilometern - nicht mehr mit voller Beladung
erfahren konnte. Zu Deutsch: Der Bus ist einfach zu altersschwach, um diese
Steigung mit Fahrgästen zu schaffen.
Also hieß
es aussteigen
und laufen. Leider hatte ich den Foto nicht so schnell zur Hand, um die gigantische schwarze Rauchwolke zu fotografieren, welche aus dem Auspuff kam. Das, was man sehen kann, ist nur ein schwacher Abglanz.
Oben
wartete Titus samt Bus geduldig auf uns und wir fuhren weiter. Nach einer Zeit
kam von Elisabeth der Kommentar: Gleich müssen wir noch mal aussteigen!
Ehrlich?
Warum denn? Ich sehe hier gar keinen Hügel!
Nun - das
war meine zweite Lektion: man steigt nicht nur an Berghängen aus, manchmal ist
es auch sicherer vor Brücken auszusteigen!
So fuhr der
Bus wieder einmal ohne uns...
Am Ende
dieser Fahrt stimmte ich von Herzen in das Dankgebet von Mary mit ein.
Den Bus -
mittlerweile nicht mehr sauber
- nahm Titus wieder mit und ich wusste: bis zur nächsten Fahrt hat er ihn nicht nur geputzt, sondern auch halb auseinander und wieder zusammengebaut! Damit sie auch die nächste Fahrt zu einer der entlegenen Schulen gut bewältigen können.
Und doch
bleibt die Frage: Wie lange wird Titus den Bus noch reparieren können? Bei
450.000 km kann sich jeder ausrechnen, wie oft Elisabeth dann noch in
irgendwelchen Rundhütten am Wegesrand übernachten muss.
Christine
K.
Hier nochmal Karl. Danke für das Plädoyer
Warum sollten Sie ausgerechnet für
Butiru spenden?
Berechtigte Frage – überzeugende
Antworten
Irgendwie
ist immer Spendenzeit. Die Bettelbriefe diverser Hilfsorganisationen landen nahezu
wöchentlich im Briefkasten. Uns geht es so wie Ihnen vermutlich auch: das
meiste fliegt ungelesen in den Papierkorb.
Es ist nicht
leicht, neue Spender zu finden oder die alten bei der Stange zu halten.
Wir möchten
im Folgenden versuchen, Sie liebe(r) Leser(in), davon zu überzeugen, dass ein
Engagement für die Butiru-Projekte sinnvoll und befriedigend ist und die
Projektarbeit einige echte Alleinstellungsmerkmale aufweist.
Ihr Euro kommt in Butiru 1 : 1 an - ohne
Einschränkungen
Wer kann das
schon mit tiefer Überzeugung sagen? Sowohl hier in Deutschland mit dem „Freundeskreis christliche Sozialarbeit in
Uganda – Hilfe zur Selbsthilfe“ als auch in Uganda selbst wandert kein Euro in
deutsche Taschen. Alles ist ehrenamtlich. Die Gelder finanzieren die laufende
Waisenarbeit und die sonstigen Projekte und geben den lokalen Angestellten (oft
selbst ehemalige Waisen) ein stabiles Einkommen.
Dagegen
verbrauchen die großen Hilfsorganisationen erhebliche Anteile des
Spendenaufkommens für Verwaltungs- und Marketingkosten und vielfach
„versickern“ Gelder bei der örtlichen Bürokratie. Ergebnis: nur Bruchteile der
Spenden erreichen die Zielempfänger.
Sie wissen genau, wo Ihr Geld in Butiru
eingesetzt wird
Als Spender
möchte man gerne wissen, was vor Ort genau mit gespendeten Geld geschieht. Bei
den großen Organisationen entscheidet man bei seiner Spende in der Regel erst
über das Land, in dem man helfen möchte, dann über den unterstützten
Aufgabenbereich und erst dann – vielleicht – über den konkreten Zweck der
Spende. Häufig bleibt eine Unsicherheit über den Spendeneinsatz zurück.
Anders in
Butiru. Obwohl gewachsen und komplexer geworden, ist Butiru immer noch
überschaubar. Wenn ich ein Waisenkind unterstützen möchte, dann kenne ich nicht
nur seinen Namen. Ich habe ein Bild, ich bekomme jährlich einen
handgeschriebenen Brief des Kindes und ich kann ihm antworten und in einen
Austausch treten. Wenn ich möchte, kann ich Butiru selbst besuchen und schauen,
was dort passiert. Wenn ich ein Projekt unterstützen möchte, dann ist das ganz
konkret abgegrenzt. Bei Microfinance stärke ich mit meiner Spende die
Kapitalbasis und weiß, mit wieviel Euros ich wieviel neue Kredite generieren
kann. Bei der Unterstützung für einen neuen Schulbus, weiß ich, wofür der neue
gebraucht wird, was er kostet, wieviel Geld schon da ist und was meine Spende
dazu beiträgt, ans Ziel zu kommen. Und so ist es bei allen übrigen Projekten
auch.
Ihr Einsatz in Butiru ist Hilfe zu
nachhaltiger Selbsthilfe
Als Spender
möchten Sie nicht nur akute Not lindern. Viel lieber möchten Sie den Empfängern
der Spenden eine Entwicklung ermöglichen, die ihre Lebensumstände nachhaltig
verbessert. Butiru zielt genau darauf ab.
Die Schulen
in Butiru haben einen exzellenten Ruf. Sie gehören regelmäßig zu den besten in
ganz Uganda. 75 % der Abiturienten qualifizieren sich aufgrund der erreichten
Notendurchschnitte direkt für ein Hochschulstudium. Ehemalige Absolventen aus
Butiru haben signifikant höhere Chancen auf dem schwierigen Arbeitsmarkt für
junge Erwachsene.
Die nicht so
Begabten erlernen in der angeschlossenen Schreinerei, Maurerei, Farm, Näherei
und der Werkstatt des Schulbusfahrers in einer längeren Ausbildung praktische
Fähigkeiten: Wie baue ich einen Fensterrahmen? Wie errichte ich ein Fundament?
Wie züchte ich Hühner oder Ziegen? Wie nähe ich ein Kleid? Wie repariere ich
ein Motorrad? Am Ende erhalten diese Schüler ein kleines Startkapital: der
Schreiner z.B. einen Werkzeugkasten, die Näherin eine Nähmaschine. Damit kann
man in den Heimatdörfern ein kleines Business starten. Anleitung bietet der in
der Schule angebotene Kurs: Wie eröffne ich ein solches Business.
Auch alle
weiteren Projekte wie z.B. Microfinance für die Dorffrauen in der Umgebung,
Ernteerlössicherung für die lokalen Bauern, die kleine Sparkasse für die
Angestellten und v.a.m. sind erfolgreiche und bewährte Ansätze der Hilfe zur
Selbsthilfe.
In Butiru wird das praktiziert, was wir
in Talkshows immer fordern: Fluchtursachen vermeiden durch Schaffung einer
lebenswerten Zukunft in der Heimat der Betroffenen.
Ihr Euro in Butiru ist mehr als ein
Euro
Jeder
Besucher in Butiru spürt das Besondere, was hier geschieht. Es ist nicht nur
das Geld, das gute Dienste leistet. Es ist der Spirit, der beeindruckt.
Angestoßen und immer wieder verstärkt durch die Leitung ist hier in kleinem
Rahmen eine Utopie umgesetzt worden: die Utopie von einem lebenswerten,
zukunftsfähigen Afrika. Eine ganz große Rolle spielen dabei die ehemaligen
Waisen, die nach der Uniausbildung zurück nach Butiru kommen. Sie haben Butiru
viel zu verdanken. Jetzt wollen sie etwas zurückgeben und Verantwortung
übernehmen Das stärkt den Zusammenhalt und die Motivation, Butiru
voranzubringen. Genau wie Ihre Spende.
Karl F H.
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