Nach den aufregenden Nachrichten (ganz lieben Dank für alle Anteilnahme) will ich endlich Sylvias Reisetagebuch posten:
Reisebericht
Butiru 2014
Samstag,
den 25. Oktober 2014
Es ging endlich los. Alle Vorbereitungen waren abgeschlossen.
Der Koffer war gepackt und ich hatte mich von meiner Familie und Freuden
verabschiedet. Hatte gehofft alle Ängste wegen Ebola ausgeräumt zu haben. Habe die Aussage von meinen Freunden „wir
wollen dich dann danach 21 Tage nicht sehen“ als Scherz abgetan; wie sich später herausstellte hatten sie das
aber ernst gemeint.
Um 22 Uhr saßen wir alle im Flugzeug, unser Gepäck war ohne Probleme mit gekommen,
auch wenn der eine oder andere ein paar Kilo mehr hatte als erlaubt. Auch die Wasserfilter „Paul“ sind ohne
Schwierigkeiten mit genommen worden (
siehe Bericht von Manfred ).
Nach einem Zwischenstopp in Dubai sind wir gegen 13 Uhr in
Entebbe gelandet. Dann kamen die
Einreise Formalitäten dran, neben dem üblichen Einreisebogen wo Auskunft gegeben werden muss warum, wie
lange und wo man in Uganda unterwegs
ist gab es auch noch einen
Gesundheitsbogen ( Ebola ließ grüßen ).
Wir sind mit Händedesinfektionsmittel und Temperaturkontrolle begrüßt worden,
aber wir sind ohne Probleme durch gekommen. Dann noch durch die Visa Kontrolle
und dann kam unser Gepäck und alles war da.
Elisabeth hat schon auf uns
gewartet und uns erst mal mitgeteilt daß unser Bus eine kleine Panne hat und
ca. 1 Stunde vor Entebbe in einer Werkstatt steht. Also wurde unser Gepäck auf
zwei Mattatus ( Kleinbusse die als Taxi
fungieren ) verteilt und es ging los ins Abenteuer Butiru. Zuerst ging es in die Werkstatt dort dann die
erfreuliche Nachricht wir können umladen der Bus ist ganz.
Nach etlichen Stunden Fahrt
( gefühlte 10) kamen wir in Butiru an. Wir wurden schon erwartet
und herzlich begrüßt. Nach einem ausführlichem Hallo und wie geht’s gab es noch
ein kleines Abendessen, dann ging das Licht aus und wir lagen erschöpft aber
glücklich im Bett.
Montag, den
27. Oktober 2014
Montag ist in Butiru immer Mbale Tag. Das heißt der Schulbus
fährt morgens in die nächst größerer Stadt und dort wird dann alles eingekauft
was es in Butiru nicht gibt. Diesmal wurden auch die ersten
Im neuen Markt |
Weihnachtsgeschenke
für die Waisen eingekauft. Wir natürlich alle mit denn das muss man erlebt
haben. In den Markthallen gibt es alles was man zum Überleben braucht und wir
Musungus (so werden die Weißen in Afrika
genannt) mitten drin und wollten Stoff (Textilien) kaufen. Am frühen Nachmittag ging es
zurück.
Dienstag,
den 28.Oktober 2014
Heute sind ein paar von uns nach Tororo gefahren, weil Inge
eine neue Brille brauchte. Die anderen hatten einen schönen Tag in Butiru. Wir
haben uns das Gelände der Schule angeschaut. Haben unsere Geschenke im
Daycare ( Babykrippe ) und im Hope house ( Waisenhaus ) abgegeben.
Das hat richtig Spaß gemacht und natürlich wurde mit den Kindern gespielt.
Mittwoch,
den 29. Oktober 2014
Wir sind nach einem ausgiebigen Frühstück mit Mrs. Mabele und
Elisabeth nach Mutasa auf gebrochen.
Dort gibt es eine kleine Schule die über Elisabeth ein Bauantrag an die Stiftung „ Kinder in Afrika“ gestellt
hat. Diese Stiftung ist in Hamburg ansässig und baut Schulen in Afrika. Auf dem
Weg dort hin haben wir einen Abstecher an
die Kenianische Grenze gemacht. Nachdem Elisabeth mit den Grenzbeamten
gesprochen hatten durften wir sogar ohne Pässe nach Kenia gehen. Dort haben wir
dann noch den König vom Stamm aus dem Elisabeths Mann kommt getroffen und wir
durften sogar ein Foto mit ihm machen. Nach einem leckeren Mittagessen in
Magale waren wir am Nachmittag wieder in Butiru. Ein paar von uns sind dann wieder ins Hope
house gegangen und haben dort mit den
Kindern gespielt.
Donnerstag,
den 30. Oktober 2014
Heute ging es wieder für die, die Lust hatten nach Mbale zum
Einkaufen. Wir brauchten noch den ein oder anderen Stoff für Paul (den Schneider)
der uns was zum Anziehen nähen sollte. Außerdem wurde von den Spendengeldern, die von uns mitgebracht wurden, noch weitere Weihnachtsgeschenke gekauft. Zum Mittagessen haben wir dann in einem Restaurant gegessen wo es zur Freude der Smartphone Besitzer kostenloses Wlan gab.
der uns was zum Anziehen nähen sollte. Außerdem wurde von den Spendengeldern, die von uns mitgebracht wurden, noch weitere Weihnachtsgeschenke gekauft. Zum Mittagessen haben wir dann in einem Restaurant gegessen wo es zur Freude der Smartphone Besitzer kostenloses Wlan gab.
Freitag,
den 31. Oktober 2014
Dort hat mein Patenkind schon sehnsüchtig auf mich gewartet. Evalyn hat mir dann ihre Schule gezeigt, ich wurde dem Klassenlehrer und dem Schulleiter vorgestellt und dann gab es in der Schulhalle den ein oder anderen Vortrag von den Schülern und Evalyn war ganz stolz weil sie dabei war. Anschließend waren wir beim Schulleiter zum Essen eingeladen. Am Nachmittag war dann Chorprobe und es gab ein riesen Willkommen weil wir mit singen wollten.
Samstag,
den 1. November 2014
Wir konnten heute
ausschlafen da unser Programm erst nach
dem Mittagessen los ging.
Wir sind mit Victor nach Munamba und Magale gefahren. Dort würden neue
Witwengruppen eingeteilt die mit Hilfe der Mini Kredite ein eigenes Geschäft
aufbauen wollen. Die Gruppen
bestehen immer aus 5-6 Witwen die untereinander dafür sorgen dass die wöchentlichen Raten zurück gezahlt werden. Am Nachmittag ging es wieder zur Chorprobe und am Abend haben wir dann überlegt welchen Beitrag wir am Sonntag in der Kirche vorführen. Wir haben uns für den Kanon „Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang entschieden, haben es eingeübt und dann Schilder gebastelt wo die Wörter drauf standen.
bestehen immer aus 5-6 Witwen die untereinander dafür sorgen dass die wöchentlichen Raten zurück gezahlt werden. Am Nachmittag ging es wieder zur Chorprobe und am Abend haben wir dann überlegt welchen Beitrag wir am Sonntag in der Kirche vorführen. Wir haben uns für den Kanon „Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang entschieden, haben es eingeübt und dann Schilder gebastelt wo die Wörter drauf standen.
Heute war Kirchtag in
Butiru, was das heißt: Es fängt morgens um 10 Uhr an und hört so gegen 15:00
Uhr auf. Es wird gebetet, gesungen und gepredigt und auch wir haben uns
beteiligt Manfred hat erklärt was wir
vor haben und dann haben wir den einheimischen das deutsche Lied „vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem
Niedergang beigebracht. Nachdem wir es ein paarmal gesungen hatten klappte
dann auch der Versuch es im Kanon zu singen. Dann kam unser Auftritt mit dem
Chor und es hat viel Spaß gemacht. Anschließend gab es Mittagessen und wir
hatten den Nachmittag zur freien Verfügung. Am Abend haben wir festgestellt wie schnell doch die erste Woche vergangen war.
Montag, den
3. November 2014
Es ging heute wieder nach Mbale. Es musste wieder eingekauft
werden die Vorräte waren aufgebrauch. Vorher sind wir aber noch beim König
vorbei gefahren und haben das Bild das wir ja mit ihm gemacht hatten in seinem
Büro abgegeben. Wir haben dann noch einen Rollstuhl für ein an Kinderlähmung erkranktes
Kind in Bushiyi bestellt. Da ein paar
von uns, ich gehörte dazu, keine Lust zum Einkaufen hatten sind wir einem geheim Tipp
von Elisabeth gefolgt und waren schwimmen. Das war voll das Touristen Gefühl.
Dienstag,
den 4.November 2014
Heute war ein ganz besonderer Tag: Ruthi, die jüngste Tochter
von Elisabeth, hatte Geburtstag. Wir haben ihr ein Ständchen gesungen dann die
Torte angeschnitten und dann durfte Ruthi ihre Geschenke auspacken und sie hat sich gefreut. Danach
sind wir dann in die Schule von Jessca
gefahren. Jessca ist eine junge Dame die bei Elisabeth aufgewachsen ist und nach ihrer Ausbildung in ihr Heimatdorf zurück gegangen ist und dort eine Schule aufgebaut hat. Vor 2 Jahren war der Schulbau noch ein Rohbau und der Unterricht fand in ihrem Wohnhaus statt. Heute war der Bau zwar fertig aber mittlerweile schon zu klein, die Klassenräume waren schon geteilt worden und es gab ein Nebengebäude mit Strohmatten als Wände, wo auch schon 2 Klassen untergebracht worden sind.
gefahren. Jessca ist eine junge Dame die bei Elisabeth aufgewachsen ist und nach ihrer Ausbildung in ihr Heimatdorf zurück gegangen ist und dort eine Schule aufgebaut hat. Vor 2 Jahren war der Schulbau noch ein Rohbau und der Unterricht fand in ihrem Wohnhaus statt. Heute war der Bau zwar fertig aber mittlerweile schon zu klein, die Klassenräume waren schon geteilt worden und es gab ein Nebengebäude mit Strohmatten als Wände, wo auch schon 2 Klassen untergebracht worden sind.
Annika hatte heute ihren Ehrentag, sie hatte Geburtstag. Also
Ständchen singen, Torte anschneiden und Geschenke auspacken. Danach ging es
nach Sibuse dort sollten wir im Auftrag
von der Stiftung Kinder in Afrika eine von drei Schulen einweihen und eröffnen.
Es wurde von den Schülern viel gesungen und getanzt die Erwachsenen hielten
eine Rede nach der anderen um 15:00 Uhr wurde dann das Band vor dem Büro vom
Schuldirektor durchschnitten. Wir haben uns dann ins Gästebuch eingetragen und
anschließend gab es endlich das Mittagessen. Als Geschenk bekamen wir ein
dutzend Eier und ein Kuhkälbchen geschenkt.
Donnerstag,
den 6. November 2014
Nach dem Frühstück ging es zur Schuleinweihung Nummer 2 nach Wanga. Auch dort wurde wieder viel
gesungen, getanzt und geredet. Manfred hat wieder das Band vor der Bürotür des Schuldirektors
durch geschnitten. Danach haben wir uns wieder in das unvermeidliche Gästebuch eingetragen und
zu Mittag gegessen. Diesmal haben wir einen Truthahn mit nach Butiru gebracht
und zum Entsetzen einiger Mitreisenden war schnell klar, das ist unser Abschiedsessen. Auf dem Heimweg
sind wir dann noch in eine Gruppe junger Menschen geraten die ihre Beschneidung
gefeiert haben und ziemlich betrunken von Dorf zu Dorf zogen. Ich fand das
sehr unheimlich.
Freitag,
den 7.November 2014
Heute Morgen waren Lena und ich nochmal im Hope house und
haben sämtliche Spiele neu sortiert und aufgeräumt. Anschließend ging es zur
Schuleinweihung Nummer 3 nach Magodesi und wie bei den anderen Schuleinweihung
wurde gesungen, getanzt, geredet und das diesmal ziemlich lang und ausgiebig.
Das Band zum Büro durchgeschnitten, ins Gästebuch eingetragen und gegessen. Als
Gastgeschenk gab es diesmal eine Ziege. Am Abend haben wir dann unseren
Abschied gefeiert.
Um 4:00 Uhr haben wir unsere Koffer verladen und nach einer
kurzen Verabschiedung bei allen die so früh aufgestanden waren ging es um 5:00
Uhr auf den Weg nach Entebbe zum Flughafen. Wir waren alle müde und traurig dass
die 2 Wochen schon wieder um waren, aber das Abenteuer begann ja erst. Die ersten
Stunden ging alles gut unser Bus lief und brachte uns zügig vorwärts aber unser
Bus mag anscheinend die langen Fahrten nach Entebbe nicht mehr, wer kann es ihm
verdenken er ist 14 Jahre alt und hat mehr als
400 tausend Kilometer auf dem Tacho, wir hatten die erste Panne unser
Motor war überhitzt weil anscheinend der Keilriemen locker war. Dank einem Mechaniker aus dem Dorf, wo wir liegen geblieben sind
und unserem Fahrer Titus ging es nach ca. 1 Stunde weiter. Nachdem wir dann in
Jinja eine kurze Pause gemacht hatten um etwas
Verpflegung zu kaufen, ging unser Bus ein 2. Mal kaputt diesmal hatten
wir einen platten Hinterreifen, aber mithilfe von netten Menschen die
angehalten hatten, war der Reifen schnell gewechselt und es konnte weiter
gehen. Das Abenteuer ging weiter. Wir
kamen in einen dicken Stau in der Hauptstadt Kampala und unser Flug war um eine
halbe Stunde vorverlegt, was wir nicht wussten. Es kam was kommen musste. Wir sind in Entebbe am Flughafen angekommen und
der Flug war weg. Also ging es mit unseren Koffern ins Büro von Emirates und
wir mussten umbuchen, was uns 306 Euro Mehrkosten einbrachte. Dank nochmal an
Manfred der die Mehrkosten erst einmal übernommen hatte. Jetzt war guter Rat
teuer unser Flug ging erst am Sonntag um 15:30 Uhr. Einige von uns sind in ein
nahes Hotel gefahren und der Rest blieb am Flughafen.
Sonntag,
den 9. November 2014
Nach einer unruhigen und ungemütlichen Nacht am Flughafen von
Entebbe sind wir um 15:30 nachhause geflogen. Wirr hatten wieder einen Zwischenstopp
in Dubai der diesmal 5 Stunden dauerte. Am Montagmorgen waren wir glücklich,
aber hundemüde wieder in Frankfurt.
Nachdem wir unser Gepäck wieder hatten haben wir uns verabschiedet und sind
weiter nachhause gefahren, aber nicht ohne uns zu Versprechen das es ein Nachtreffen geben wird und daß wir in 2 Jahren wieder nach Butiru fliegen werden.
Ich freu mich schon auf beides!!!!
Sylvia
Ein kleiner Nachtrag sei mir noch gestattet. Der Bus hatte
auf der Fahrt zurück nach Butiru wieder eine Panne, diesmal mussten Titus und John
in Jinja übernachten, dann nach Butiru fahren Geld holen und den Bus
reparieren. Ich danke den beiden für ihren Einsatz und Gott schütze sie und
alle Menschen in Butiru und deren Freunde und Helfer. Ohne Gottes Hilfe wäre dieses
Projekt nicht möglich.
PS Die Tage kommen noch mehr Bilder Manfred
PS Die Tage kommen noch mehr Bilder Manfred
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